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GRDC in der Praxis – Teil 1: Überblick über Forms, Data Mapping und Packages

04.12.2025 | SAP Group Reporting Data Collection (GRDC), Unkategorisiert


Was ist SAP Group Reporting Data Collection (GRDC)?

SAP Group Reporting Data Collection (GRDC) ist die zentrale Cloud Lösung für die Datenerfassung und -integration im Rahmen der Konzernkonsolidierung. Als Erweiterung zu SAP S/4HANA for Group Reporting public/private Cloud ermöglicht GRDC Unternehmen, Daten aus unterschiedlichen Quellen effizient zu sammeln, zu validieren und automatisiert in den Konsolidierungsprozess einzubinden.

Gerade für CFOs, Group Accounting Teams und Konsolidierungsverantwortliche ist GRDC ein entscheidendes Werkzeug, um Transparenz, Datenqualität und Geschwindigkeit in der Finanzberichterstattung sicherzustellen.

Bevor wir in die drei Komponenten von GRDC eintauchen, lohnt sich ein Blick auf die Herausforderungen, die diese Lösung adressiert.

Herausforderungen im Konzernumfeld, die GRDC löst

Viele Konzerne stehen vor ähnlichen strukturellen Problemen in der Datenerfassung. Unterschiedliche Quellsysteme, teils manuelle Prozesse und fehlende Automatisierung prägen den Alltag.

Typische Herausforderungen sind unter anderem:
• Heterogene Datenquellen in internationalen Konzernen
• Hoher manueller Aufwand bei der Datenerfassung
• Fehlende Automatisierung bei Transformation, Harmonisierung und Validierung
•Fehlende Datenqualität

GRDC bietet hierfür einen integrierten Lösungsansatz durch die Module Forms, Data Mapping und Packages.

Forms – Die Basis der strukturierten Datenerfassung

Forms bilden das Herzstück der Datenerfassung in GRDC. Sie dienen als intuitive, zentral verwaltete Oberfläche, über die Tochtergesellschaften und Fachbereiche Finanzdaten strukturiert eingeben oder korrigieren können. Die Formulare lassen sich vollständig an die spezifischen Anforderungen eines Konzerns anpassen.
Forms werden dabei nicht nur für klassische Ist-Daten genutzt, sondern ebenso für Zusatzmeldedaten , Anhangsangaben oder Informationen für das Nachhaltigkeitsreporting.

Praxisbeispiel: Validierung direkt im Erfassungsprozess

In der Praxis erhalten Tochtergesellschaften Formularlayouts im einheitlichen Design. Ein Highlight sind implementierte Sichtvalidierungen: Erkennt das System etwa eine nicht ausgeglichene Bilanz, wird dies sofort sichtbar – noch bevor Daten überhaupt abgesendet werden. So fällt beispielsweise direkt auf, dass die Bilanz nicht ausgeglichen erfasst wurde.

GRDC Beispiel einer Forms zur Erfassung der Endbestände in der Bilanz mit Sichtvalidierung

Abbildung. 1: Beispiel einer Forms zur Erfassung der Endbestände in der Bilanz mit Sichtvalidierung

Dank der Echtzeitintegration stehen erfasste Daten unmittelbar für weitere Prüfungen oder Verarbeitungsschritte im Group Reporting zur Verfügung.

Funktionen der Forms

Neben ihrer Funktion als Erfassungsoberfläche beinhalten Forms eine Reihe weiterer nützlicher Features. Gesellschaften können ihre Ist-Daten direkt eingeben, Korrekturen nachvollziehbar vornehmen und über Notes-Felder erläuternde Kommentare hinzufügen. Für die Kapital- und Konzernverflechtungen stehen zudem spezielle ZMD/KapKo-Formulare zur Verfügung, die exakt auf diese Anforderungen zugeschnitten sind.

Vorteile für die Praxis

Die Nutzung von Forms bringt spürbare Vorteile mit sich: Eine einheitliche Oberfläche für alle Gesellschaften reduziert Schulungsaufwand und Fehlerquoten. Durch integrierte Prüfungen und die direkte Anbindung an SAP Group Reporting verbessert sich die Datenqualität deutlich und der Datenerfassungsprozess wird effizienter.

Data Mapping – Die Brücke zwischen Quellsystem und Konsolidierung

Das Data Mapping ist die zweite zentrale Säule von GRDC und bildet die Verbindung zwischen Vorsystemen und dem Konsolidierungsprozess. Es ermöglicht, Daten unterschiedlicher Herkunft in ein einheitliches, für SAP Group Reporting geeignetes Format zu überführen. Das ist besonders relevant für Unternehmen mit vielfältigen oder historisch gewachsenen Systemlandschaften.

Bezogen auf die technischen Möglichkeiten unterstützt GRDC eine breite Auswahl an Datenquellen, darunter:

  • SAP ERP-Systeme (z. B. SAP ECC)
  • Nicht-SAP-Systeme via API
  • Flat Files (Export aus den Quellen muss möglich sein)
  • Remote ACDOCA
  • Eigene ACDOCA
  • Eigene ACDOCU
  • SAP DataSphere (demnächst verfügbar) 

Architekturübersicht der SAP

Abbildung 2: Architekturübersicht der SAP

Wie Data Mapping funktioniert

Der Kern des Mappings ist eine flexibel konfigurierbare Mappingdatei. Dabei können einfache 1:1-Zuordnungen – etwa von Sachkonten auf Konsolidierungspositionen – ebenso umgesetzt werden wie komplexere Ableitungen. Diese können beispielsweise eine Business Unit in Abhängigkeit von Buchungskreis und Segment ableiten.

ABCD
 IIO
EbeneCompanyCodeSegmentConsolidationUnit
Alias   
0C1S1CU11
 C1S2CU12
 C1S3CU13
 C2S1CU21
 C2S2CU22

Tabelle 1: Ableitung der Konsolidierungseinheit in Abhängigkeit des Buchungskreis und Segments (Quelle SAP: Anwendungsfälle | SAP Help Portal)

Praxisbeispiel: Automatisierte Ableitungen und Traceability

Ein großer Vorteil ist die Automatisierung: Wiederkehrende Flatfile-Erstellungen und manuelle Uploads entfallen vollständig.
Durch die logisch definierten Ableitungen sinkt das Fehlerpotenzial erheblich. Detaillierte Traceability Logs ermöglichen eine einfache Nachvollziehbarkeit der Transformationen, was nicht nur in der Prüfung, sondern auch bei Abweichungsanalysen erheblich hilft.

Zudem bietet GRDC die Flexibilität, bei Veränderungen in der Systemlandschaft – etwa beim Kauf einer neuen Tochtergesellschaft – schnell ein individuelles Mapping zu erstellen und die neue Einheit in den laufenden Prozess einzubinden.

Packages – Die Steuerungszentrale der Datenerfassung

Während Forms und Data Mapping konkrete Funktionen erfüllen, bilden die Packages die logische Klammer um den gesamten Datenerfassungsprozess. Sie steuern, welche Gesellschaften in welcher Periode und Version welche Daten erfassen oder bereitstellen müssen.

Packages kombinieren dabei Formulare, Data Mappings, Validierungslogiken und die integrierte Datenübernahme aus der ACDOCA zu einem durchgängigen Prozess.

GRDC Selektion der Rahmenparameter für die Gültigkeit der Datenerfassung

Abbildung 3 : Selektion der Rahmenparameter für die Gültigkeit der Datenerfassung

Praxisbeispiel: Flexible Berücksichtigung neuer Anforderungen

Benötigt ein Konzern beispielsweise einen zusätzlichen Abschluss eines ausländischen Teilkonzerns, können diesen Gesellschaften schnell eigene Forms und Parameter zugewiesen werden. Damit fungieren Packages als zentrale Instanz, um den Datenerfassungsprozess granular und konsistent zu steuern.

GRDC in der conforce Methodik

In unserer conforce Methodik nimmt GRDC eine bedeutende Rolle ein. Es bietet die Grundlage, um alle Schritte der Datenerfassung – von der Eingabe über die Transformation bis zur Validierung – klar strukturiert, transparent und automatisiert abzubilden. Durch die Kombination aus granularen Validierungen, flexibler Steuerung und einer zentralen Prozesssicht unterstützt GRDC einen modernen und revisionssicheren Konsolidierungsprozess.

Sie möchten GRDC live in Aktion erleben?

In unserer kompakten 20-minütigen Live-Demo zeigen wir Ihnen, wie Forms, Data Mapping und Packages zusammenspielen und welche Mehrwerte GRDC für Ihren Konzernabschluss bieten kann.

Inhalte der Demo:
• Look & Feel der Benutzeroberfläche
• Live-Beispiele aus der Konsolidierungspraxis
• Einblick in typische Use Cases
• Raum für Ihre Fragen
Wir freuen uns darauf, Ihnen GRDC live vorzustellen und gemeinsam Potenziale für Ihre Prozesse zu identifizieren.

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