In der heutigen Geschäftswelt ist die präzise und effiziente Finanzberichterstattung von entscheidender Bedeutung. SAP S/4HANA Group Reporting bietet eine leistungsstarke Lösung für die Konsolidierung und Berichterstattung von Finanzdaten. Ein wichtiger Aspekt dieses Prozesses ist das Realignment, das sicherstellt, dass alle Daten korrekt und konsistent sind, damit diese aus dem S/4HANA integriert in das Group Reporting übernommen werden können. In diesem Blogbeitrag werden wir die wichtigsten Punkte des Realignments, häufige Fehler und deren Lösungen sowie Best Practices und Empfehlungen für Anwender beleuchten.
Grundlagen des Realignments
Das Realignment in SAP S/4HANA Group Reporting hat das Ziel, die Korrektheit und Konsistenz aller Finanzdaten zu gewährleisten. Dabei werden relevante Informationen wie Gesellschaft, Konsolidierungseinheit, Partnerkonsolidierungseinheit, Positionsplan, Positionen, Unterpositionstypen und Unterpositionen während der Buchung im Accounting abgeleitet und gespeichert. Der Realignment-Lauf sollte in bestimmten Fällen durchgeführt werden, z.B. wenn eine Ableitungsregel für das Group Reporting Vorbereitungsledger geändert wurde oder wenn das Vorbereitungsledger nach einigen FI-Buchungen gestartet wurde.
Häufige Fehler beim Realignment-Lauf
Beim Realignment-Lauf können verschiedene Fehler auftreten, die die Genauigkeit und Konsistenz der Finanzdaten beeinträchtigen können:
- Fehlende Belegart: Ein häufiger Fehler ist die Fehlermeldung „Belegart nicht vorhanden“. Dieser Fehler kann auftreten, wenn die Belegart nicht korrekt definiert oder nicht im System vorhanden ist.
- Inkonsistenzen im YTD-Modus: Beim Ausführen des Realignment-Laufs im Year-to-Date (YTD) Modus können Inkonsistenzen durch Einschränkungen auftreten.
- Fehlerhafte Korrekturbuchungen: Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass Korrekturbuchungen nicht korrekt durchgeführt werden. Dies ist auf einen nicht korrekt implementierten Substitutions-/ Validierungscontent zurückzuführen.
- Unvollständiges Mapping von Stammdaten: Damit für die Neuausrichtung der Daten und der anstehenden Datenübernahme aus dem Universal Journal alles reibungslos durchgeführt werden kann, ist es wichtig das die Konten auf die Konsolidierungspositionen gemappt und die Gesellschaft der Konsolidierungseinheit zugeordnet ist.
- Perioden Einstellungen FI/ CO: Geschlossene Perioden im Finance oder Controlling können eine Neuausrichtung verhindern, da die relevanten Perioden in der eine neue Ableitung stattfinden soll geöffnet sein müssen.
- Fehlende Implementierung Hinweise: Auch im derzeit höchsten Release Stand für On-Premise gibt es Einschränkungen in Abhängigkeit zum verwendeten Supportpackage für das Realignment, welche nur durch einen vollumfänglichen Hinweiseinbau behoben werden können.
Lösungen für Fehler bei Buchungen mit Secondary Costs
Ein spezifisches Problem beim Realignment betrifft die Belegart SA, die als Default BA im Business Transaction Type GRRA verwendet wird, um die Ableitungsbelege zu erstellen. Diese Belegart kann jedoch keine Buchungen mit Secondary Costs absetzen, was zu Fehlern führt, wenn Konten Buchungen mit Secondary Costs enthalten. Es gibt zwei mögliche Wege, um dieses Problem zu lösen:
- Erweiterung der Belegart SA um Secondary Cost: Dies würde es ermöglichen, dass die Belegart SA auch Buchungen mit Secondary Costs absetzen kann.
- Erstellung einer neuen Belegart und Einhang in die Business Transaction GRRA: Dies ist die aus der Erfahrung heraus meistgewählte Lösung. Hierbei wird eine neue Belegart erstellt, die bei Storno mit sich selbst storniert und Secondary Costs buchen kann. Durch die Erstellung einer separaten Belegart können die vom System abgeleiteten Belege im Kontext mit dem Realignment eindeutig identifiziert und nachvollzogen werden.
Best Practices und Empfehlungen
Um den Realignment-Prozess erfolgreich zu implementieren und häufige Fehler zu vermeiden, sollten folgende Best Practices und Empfehlungen beachtet werden:
1.Wichtige Überlegungen für die Implementierung: Ein detaillierter Schritt-für-Schritt-Leitfaden zur Implementierung des Realignment-Prozesses ist hilfreich. Dieser Leitfaden sollte Aktivitäten wie das Erstellen von Unternehmenscodes, das Zuweisen von Unternehmen zu Unternehmenscodes und das Einrichten von Ledger-Fiskaljahrvarianten umfassen.
2. Tipps zur Fehlerbehebung und Support: Bei Problemen mit dem Realignment-Lauf ist es wichtig, den SAP-Support zu kontaktieren und gegebenenfalls Hotfixes/ Hinweise oder Updates zu installieren.
3. Empfehlungen für die Definition eigener Belegarten: Es kann sinnvoll sein, eine eigene Belegart zu definieren, um die Realignment-Buchungen von echten FI/CO-Buchungen abzugrenzen.
4. Implementierung und Prüfung Einschränkungshinweise: Bekannte Einschränkungen und auftretende Fehler lassen sich durch den Einbau von Hinweisen beheben. Hier ist der jeweilige Release Stand und das Support Package ausschlaggebend in welchem Umfang Hinweise implementiert werden müssen. Die SAP liefert eine gesamthafte Liste mit allen relevanten Hinweisen für das Realignment und dem dazu gehörigen Ableitungskontext aus. Dies kann über das System mit Hilfe des Note Analyzer geprüft werden, um fehlende Hinweise zu implementieren.
Fazit
Das Realignment in SAP S/4HANA Group Reporting ist ein entscheidender Prozess, um die Genauigkeit und Konsistenz der Finanzdaten sicherzustellen. Durch die Beachtung der oben genannten Best Practices und Empfehlungen können häufige Fehler vermieden und der Realignment-Prozess effizient gestaltet werden. Eine sorgfältige Implementierung und regelmäßige Überprüfung sind entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse im Rahmen der Integration zwischen S/4HANA und Group Reporting zu erzielen.
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